Dorothea Brummerloh

freie Journalistin

Ausgerechnet Island? (rbb Kulturradio - „Kulturtermin“)

Was zieht Frauen auf eine Insel, die so gut wie nichts zu bieten hat außer atemberaubend schönen Landschaften, Eiseskälte und Vulkanen mit unaussprechlichen Namen?

Schon 1949 kamen aus der gerade gegründeten Bundesrepublik die ersten deutschen Frauen auf die Insel, die sogenannten "Esja-Mädchen". Und bis heute hat das Eiland im Nordatlantik nichts von seiner Anziehungskraft für Frauen verloren.

 

Ausgerechnet Island? (mp3)

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Island: Geister, Götter und Geysire (NDR Info „Zwischen Hamburg und Haiti“)

Unterhalb des Polarkreises, weit draußen im Nordatlantik, erhebt sich eine Insel, die größer ist als Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen zusammen. Meer, Sturm und Vulkane haben eine einzigartige, oft mystische Landschaft geformt. Lava spuckende Vulkane, heiße Quellen, blubbernde Schwefellöcher, eruptierende Geysire, funkelndes Nordlicht - all das gehört zu dieser Insel, deren Bewohner eine Vorliebe für kratzige Pullover und fermentierten Haifisch haben. Island - das eigentümliche Ende der Welt - hat besondere Menschen hervorgebracht.

Wie Björgvin Tómasson, den einzigen Orgelbauer der Insel, der den Sound der Sängerin Björk kreiert, Hilmar Hilmarsson, den obersten Priester der Neuzeit-Wikinger und Odin-Anhänger, Arni Björnsson, der nach Feen und Trollen fahndet, von denen es auf Island mehr als 600 geben soll, und Ragnhildur Jonsdottir, die mit den Geistern spricht. Nur zehn Prozent der Isländer glauben fest an Elfen und Trolle, doch viele schließen nicht aus, dass es sie vielleicht doch geben könnte. Und deshalb geben sie acht, dass sie ihnen nicht auf die Füße treten. Sicher ist sicher. Man will ja nicht plötzlich in ein blubberndes Schwefelloch fallen…

Geister, Götter und Geysire (mp3)

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Ökumene: Kirche teilen in Island (Deutschlandradio Kultur „Religionen“)

Island soll 377 Kirchen haben – davon nur acht römisch-katholische. Wenn Katholiken ihre Messe außerhalb der Hauptstadt Reykjavik auf dem Land feiern wollen, werden sie von ihren evangelischen Brüdern und Schwestern als Untermieter aufgenommen.

Kirche teilen in Island (mp3)

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Verborgene Welten (BR 2 „Evangelische Perspektiven“)

Wie Isländer mit Elfen, Trollen und Gnomen leben

Island - eine Insel im Nordatlantik, voller Vulkane mit unaussprechlichen Namen und atemberaubenden Landschaften. Isländer gelten als trinkfest und maulfaul. Man duzt sich selbstverständlich, gibt es doch nur circa 330.000 Einwohner. Doch auch andere Wesen bevölkern die Insel. Wenn die Straße aus unerklärlichen Gründen einem großen Schlenker macht, kann man sicher sein: im Felsbrocken am Straßenrand wohnen Elfen. Der Ursprung des Glaubens an Elfen, Feen und Trolle wird in den Naturkräften gesehen, die sich die Menschen jahrhundertelang nicht rational erklären konnten. Früher als Aberglaube von der Kirche strikt verboten, heute von den Isländern liebevoll hochgehalten. Selbst wenn sie nicht an die übernatürlichen Wesen glauben, so gefällt ihnen der Gedanke, dass ihre Insel nicht so unbewohnt ist, wie es scheint.

Verborgene Welten (mp3)

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Die isländischen Àsatrú (HR 2 Kultur „Camino“)

Eine heidnische Gemeinde im Aufwind

Auf Island wurde das Christentum im Jahr 1000 per Beschluss des Parlaments Alpingi quasi „adoptiert“. Bis dahin war die Bevölkerung den alten nordischen Göttern Odin, Thor und Freya treu. Die religiöse Umorientierung der Isländer erfolgte allerdings nicht aus freien Stücken, eher um einen Glaubenskrieg zwischen Christen und Heiden zu verhindern und die guten Beziehungen zu Norwegen nicht aufs Spiel zu setzen.

Seit 1874 herrscht in Island Religionsfreiheit. Etwa 75 Prozent aller Isländer gehören der evangelisch-lutherischen Staatskirche an. Mit der Einwanderung aus allen Herren Länder hielt auf der Atlantikinsel eine Vielfalt von Glaubensrichtungen Einzug: Buddhisten, Baptisten, Muslime, Pfingstkirchler, Zeugen Jehovas – über 30 verschiedene Religionen sind beim statistischen Amt registriert. Auch die alten nordischen Götter haben noch nicht ausgedient. Anfang der 1970er Jahre sorgte der Dichter und Schafzüchter Sveinbjörn Beinsteinsson aus Borgarfjördur für eine Wiederbelebung des Heidenkults. Heute sind die Àsatrú die größte nichtchristliche Gemeinschaft Islands.

Eine Tradition des Respektes (mp3)

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