Dorothea Brummerloh

freie Journalistin

Sendungen

Wir haben viele Menschen kennen gelernt, die uns von ihrer Heimat erzählt haben. Wir haben uns vor allen für die Bildung im Kosovo interessiert. Mehr als die Hälfte der Einwohner ist jünger als 25 Jahre. Im Kosovokrieg 1998/99, bei dem die UCK, die „Befreiungsarmee des Kosovo“ für die Unabhängigkeit von Jugoslawien kämpfte, gingen nicht nur Rebellen und Ordnungshüter aufeinander los. Hier schossen Nachbarn plötzlich aufeinander, wurden Familien vertrieben, deren Häuser niedergebrannt, weil sie Serben waren oder Albaner. Die jungen Menschen müssen jetzt wieder lernen, miteinander zu leben. Wie das gehen kann, davon durften wir uns am Loyola- Gymnasium in Prizren, das unter Leitung des deutschen Jesuiten-Pater Walter Happel steht, überzeugen.

rbb - Ein Zeichen der Hoffnung- das Loyola- Gymnasium in Prizren (mp3)

Auf unserer Reise haben wir auch die so genannten „rückgeführten Roma“ getroffen. Seit Jahrhunderten leben viele Roma im Kosovo. Als der Krieg 1999 das Land überrollte, begann eine Massenflucht. Auch Deutschland nahm Roma als "Bürgerkriegsflüchtlinge" auf, räumte ihnen ein zeitlich befristetes Bleiberecht ein. Seit dem Rückführungsabkommen zwischen der Bundesregierung und dem Staat Kosovo von 2010 ist es damit vorbei. Auch Minir und Desiree Harby musste vor einen halben Jahr mit zwei ihrer vier Kinder Deutschland wieder verlassen. Zurück in Prizren, einer Stadt im Süden des Kosovo, kämpft die Familie ums Überleben.

BR – Ich bin doch in Deutschland aufgewachsen (mp3)

Mehrere Tage durften wir die Soldaten der KFOR- Schutztruppe bei ihrer Arbeit begleiten und haben gesehen, wie wichtig diese Arbeit auch 12 Jahre nach dem Krieg noch ist. Gleichzeitig ist uns aber auch bewusst geworden, wie fragil der Frieden in dieser Region Europas und wie schwer der Weg der Versöhnung zwischen den verschiedenen Ethnien ist

NDR Info- Der KFOR- Einsatz im Kosovo (mp3)

BR – Der lange Weg der Versöhnung – Eindrücke aus dem Kosovo (mp3)